Du warst beim Workshop Das•Un•Denkbare•Tun
Hier gibt es die Inputs aus dem Workshop. Bei Fragen schicke mir gerne eine Email.
Visionen entwickeln I
Die Wunderfrage.
Gibt es etwas, dass du gerne tun würdest - etwas, das durch dich in diese Welt kommen will? Im Workshop nannten wir es Ziel, Vision. Stell’ dir dazu gerne diese Frage:
Was würdest du tun, wenn du weißt, da kannst nicht scheitern?
Diese Frage - die Wunderfrage - zielt nicht darauf ab, dass du Lotto spielen oder zum Mond fliegen sollst. Diese Frage führt dich an der Angst vorm Scheitern vorbei an den spannenden Ort, an dem sich Freude und Herausforderung die Waage halten.
Nimm diese Frage mit ins Kaffeehaus, in den Zug oder in den Park und schau, wohin sie dich führt.
Und wenn sich eine Stimme laut macht, die sagt: “Das geht doch nicht!”, schau, ob du sie mit der Wunderfrage beruhigen kannst - vielleicht geht es ja noch weiter. Oder nicht.
Visionen entwickeln II
Drüber.reden
In meiner Kultur spricht man nicht gern über laufende Projekte. Der Tiroler jodelt erst, wenn er vom Berg runter geht, also nur dann wenn das Ziel erreicht ist. Doch im Workshop habe ich dich ermutigt über deine Ziele zu sprechen. Nicht vor der ganzen Welt, aber im kleinen Rahmen. Denn das zeigt nicht nur, dass wir alle unterwegs sind - du und ich - es entstehen dabei immer wieder schöne Vernetzungen.
Ein Impuls fürs drüber reden. Mit einem Menschen deines Vertrauens. Die erste Dyade aus unserem Workshop.
Erzähl mir von einem Ziel, einer Vision in Bezug auf deine Arbeit.
Was muss ich wissen, um das vollständig zu verstehen?
Erzähle mir, wie es dich lebendig macht.
Was muss ich wissen, um das vollständig zu verstehen?
Sag mir, wie es richtig gut für dich ist.
Sag mir, wie es richtig gut für dein Umfeld ist.
Sag mir, wie es richtig gut für die Welt ist.
Un•Möglichkeit.
Teil 1: Der SWEET SPOT.
Wenn ich feststecke, ist es manchmal so, dass mein Ziel zu unmöglich ist. Aber manchmal ist es auch nicht unmöglich genug. The magic of Unmöglichkeit.
Denk an dein Ziel.
Nehmen wir an, du willst ein Buch schreiben. Warum nicht.
Dann stell dir zuerst eine Version vor, die ganz einfach möglich ist. Fang nicht gleich mit dem ganzen Buch an. Etwas das ganz leicht möglich ist, vielleicht sogar kinderleicht:
Ein Kapitel.
Oder ein Blog-Artikel.
Vielleicht ein Absatz.
Ein Satz.
Oder: einen Zettel, auf den du ein Wort schreibst. Ganz easy, ich hab’s eben getan. Auf meinem Blatt steht: Gebüsch.
Fällt dir etwas ein, das noch einfacher ist? Sieh es als eine Übung im Denken.
Wenn du damit zufrieden bist, geh ans andere Ende des Spektrums.
Denk groß. Gern – unmöglich groß.
Auch das ist eine Denkübung – am Anfang nicht ganz leicht.
Vom Blatt mit einem Wort, zum Buch, zur Buchreihe?
Oder ein Homer’sches Werk, das in 10.000 Jahren noch gelesen wird?
Eine ganze Bibliothek voll mit deinen Büchern – eine Quelle der Inspiration für kommende Generationen?
Wie unmöglich kannst du dein Ziel machen?
Schau dir beide Versionen an.
Was lösen sie in dir aus?
Sorge? Freude? Zweifel? Inspiration?
Und jetzt: Zurück zum ursprünglichen Ziel – ein Buch schreiben.
Wenn du an die beiden Extreme denkst – verändert sich etwas?
Will dein Ziel größer werden? Oder kleiner?
Beides ist okay.
Die beste Antwort gibt dir dein Herz:
Will es losgehen? Will es den ersten Schritt tun?
Dann hast du die richtige Größe gefunden.
Den SWEET SPOT der Un•Möglichkeit.
Un•Möglichkeit.
Teil 2: Reality Check.
Ich brauche beides. Die unmögliche Version, die mich inspiriert und Einfluss hat auf die Entscheidungen - die Schritte, die ich jeden Tag tue.
Aber ich brauch auch die kinderleichte Version. Die, die ich tun kann. Damit ich auch was tue. Doch hier wird es spannend. Wenn ich nur bei der kinderleichten Version bleibe, habe ich am Ende des Tages ein Blatt Papier mit einem Wort. Gebüsch.
Wenn ich die verrückteste Version versuche, stehen die Chancen ausgezeichnet, dass ich sie nie erreichen werde. Ich werde keine Bibliothek mit meinen Werken füllen. Aber vielleicht kommt am Ende ein Buch heraus.
Bei all dem wollen wir eines nicht vergessen: Unser Lebensglück hängt nicht vom Erreichen des Zieles ab. Daher will der Weg richtig gut sein. Manchmal leicht, manchmal mühsam, aber immer richtig gut.
Das Vermeiden vermeiden - oder besser:
Das Angehen angehen.
Oft weiß ich genau, was der nächste Schritt ist. Der Telefonanruf, die Email oder das Konzept, das geschrieben werden will.
Und doch tu ich es nicht. Diesen Moment betrachteten wir im Workshop und ich will noch einmal meine Erfahrung teilen:
Manchmal brauche ich einfach eine Pause. Ich habe zu lange zu viel getan und meine Batterien sind selbst für diese oft nur kleine Herausforderung zu leer.
Aber. Oft vermeide ich den nächsten Schritt, weil ich ein Gefühl vermeiden will.
Ich habe Sorge vor einer Absage und rufe deshalb nicht an, oder ich fürchte eine Konfrontation und schreibe diese Email nicht.
Anstatt mir von diesem Gefühl die Zügel aus der Hand nehmen zu lassen, will ich diesem Gefühl Raum geben - auf konstruktive Art und Weise, damit ich entscheiden kann: Will ich anrufen, oder nicht. Beides ist in Ordnung.
Im Workshop machten wir eine Achtsamkeitübung dazu. Jetzt gibt es die Videoanleitung dazu. Eine ausführliche Version und eine kurze Version.
Hier gibt es die Audio Dateien zum Download. Ausführlich oder kurz.
“Aber das geht doch nicht!”
Eine Idee dafür, wenn gar nichts geht.
Manchmal fließt es, es regnet den Erfolg, Möglichkeiten zeigen sich von ganz allein. Köstlich!
Doch manchmal ist der Wurm drin. Ich höre nur Nein, immer wieder und die Zweifel werden in mir laut und ich denk mir: Das kann doch gar nicht gehen.
Zweifel sind nicht schön, ich mag sie nicht, doch ich will sie willkommen heißen, auf eine Tasse Tee einladen, um zu sehen, was sie mir zu sagen haben.
Freies Schreiben zum Thema: Warum nicht!
Ich kotz’ mich aus, genieß warum es nicht gehen kann und schreib alles auf.Sitzen lassen. Zit lo. Hab ich mal auf www.vorarlberg.travel gesehen.
Ich versuche mich daran zu erinnern, warum ich es versuchen will und mache folgendes Gedanken Experiment: Ich stelle mir vor, ich habe es bereits geschafft. An manchen Tagen geht es leichter als an anderen.
Ich lese mir das Warum nicht aus einer anderen Perspektive durch: Aus der Perspektive des Philipps, der es bereits geschafft hat. Der Philipp, der jedes einzelne Problem gelöst hat. Und schaue: Wie hat er es gemacht? Was hat er getan, welche Entwicklung hat er gemacht?
Natürlich ist es keine Zauberpille, die alle Probleme löst. Sondern eine bewusste Auseinandersetzung mit den Unmöglichkeiten und gleichzeitig eine Einladung zum Perspektivenwechsel: Ein Perspektivenwechsel, der die Selbstwirksamkeit in den Mittelpunkt stellt und Ideen für Lösungen gibt.
• Bonus •
Wer bist du?
Wer bist du (noch) nicht?
Wir kommen auf diese Welt und erfahren mehr und mehr, wer wir sind. Doch manchmal werden aus dieser Erfahrung Geschichten über uns selbst - wer wir sind und wer wir nicht sind. Diese Geschichten sind praktisch, so lange bis sie es nicht sind. Manchmal halten sie uns auch davon ab gewisse Dinge zu tun, denn “der Philipp tut das nicht”. Doch stimmt das? Zeit für neue Perspektiven auf uns selbst…
Noch ein richtig guter Impuls für neue Perspektiven:
Wer könnte dein Ziel mit Leichtigkeit erreichen? Denk’ an eine konkrete Person*!
Welche Eigenschaft(en) hat diese Person?
Wo siehst du diese Eigenschaft bereits jetzt in dir**?
Was ist der nächste Schritt?
Ich verwende diese Übung, um über meinen eigenen Denkhorizont hinaus zu denken und um Seiten an mir zu erforschen, die bisher unentdeckt waren. Viel Spaß!
*noch lebend oder eine historische Person, jemand aus deinem Umfeld oder eine Person, die du noch nie persönlich getroffen hast.
** wenn wir Eigenschaften in anderen Menschen sehen, stehen die Chancen gut, dass wir diese Eigenschaften auch in uns tragen. Vielleicht nur einen Funken davon, aber immerhin. Ich bin kein Opernsänger, aber unter der Dusche kann auch ich singen.
Richtig gut.
Nicht erst im Ziel.
Du sollst viel und hart arbeiten. Das inoffizielle 11. Gebot.
In unserer Kultur scheint es ein inoffizielles Gebot zu geben: Du sollst viel und hart arbeiten. Das fällt mir leicht – mich aufzuopfern für ein Ziel in weiter Ferne. Das Mantra, geprägt von meinen bäuerlichen Vorfahren und verstärkt durch den Zeitgeist, lautet: höher, schneller, weiter, härter.
Da denke ich gerne an meinen Lehrer und Freund, den Wolfgang, der sagt: Das richtig gute Leben ist jetzt. Nicht erst, wenn alle Ziele erreicht sind, wenn die To-Do Listen endlich abgearbeitet sind.
Nicht erst, wenn wir über die Ziellinie des Lebens laufen und den letzten Atemzug tun, sondern jetzt in diesem Moment.
Dies ist mein Wunsch für deinen Weg. Möge er richtig gut sein, nicht erst dann, wenn die Ziele erreicht sind, sondern schon jetzt. Besonders auch dann, wenn es mühsam und anstrengend ist. Richtig gut.